Neues aus Little-Deutschland
Rue25
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Ein schönes Buch zu Themen rund um Stuttgart.
Hier eine Leseprobe aus „Einmal rundherum: das Lesebuch für Stuttgart und die Region“ ist so locker zu lesen, dass ich mir es kaufen werde.


Heute gibt es eine kleine Leseprobe. Da meine Webseite erst demnächst fertig wird und die Frage dazu aufkam –
hier also eine Kostprobe aus dem 1. Kapitel "SÜNDENFÄLLE"


Der Abschlepper vom Dienst

Im Neuen Lusthaus, einem umgebauten Renaissancepalast, tobte das barocke Theaterleben.Casanova schildert genüsslich – oh felix Stuttgardia – wie die Frauen dort um die Gunst des lüsternen Herzogs buhlten und sich rühmten, ihn mindestens einmal glücklich gemacht zu haben. Und Carl Eugen griff immer beherzt zu, auch bei denen, die mal nicht wollten. Ja, der olle Herzog, Geld verprassen,
Völlerei und Hurerei – Todsünden, die im streng pietistischen
Württemberg nur in den adeligen Häusern außer Kraft gesetzt
waren. Alle anderen labten sich derweil freudig an der grenzenlosen
himmlischen Liebe.

Bloß nicht klatschen

Eine viel schlimmere Sünde beging indes Casanova in Stuttgart.
Protzen, Prassen, Huren, all das ist verzeihlich, nicht
jedoch, wenn die Rangfolge unter Primaten in Gefahr ist.
Casanova vergriff sich im Ton. Als ihm beim Besuch der Oper
eine Arie besonders gut gefiel, klatschte er laut Bravo und kassierte
prompt einen Verweis: »Es sei nicht erlaubt zu klatschen,
wenn Seine Durchlaucht im Theater sei.« Casanova antwortete:
»Auch gut. Ich werde also kommen, wenn Seine Durchlaucht
nicht da ist; denn wenn mir eine Arie gefällt, kann ich nicht
anders als klatschen.« Kurz darauf wünschte der Herzog
Casanova zu sprechen und gestattete ihm zu klatschen. Übrigens,
bei der nächsten Arie klatschte der Herzog, Monsieur Casanova jedoch nicht.

Sünden vor der Erfindung des Internets

Wie hat die Menschheit eigentlich nach dem Ende des wollüstigen
Barock und vor der Erfindung des Internets gesündigt?
Bordelle, klar. Aber es gab auch noch die Variante light – nur
gucken, nix kaufen. In den gestrengen 1950er-Jahren, den miefigen
60ern, den scheinbar wilden 70ern und den von der Provinz
weit entfernten coolen 80ern, gab es in mancher Kleinstadt
rund um Stuttgart, die etwas auf sich hielt, ein echtes Striptease-
Lokal. Dort ging man mal mehr, mal weniger unverfroren hin,
wie die Altvorderen erzählen, um sich ein wenig zu ergötzen.
Heute vergnügen sich die Herrschaften einsam und allein vor
dem Bildschirm oder ihrem Smartphone. Welch ein Jammer!

Noch eine Möglichkeit gab es für alle diejenigen, die es
zur puren Fleischeslust drängte, aber die nix bezahlen wollten.
Die schlichen dann in Scharen um den Neckartailfinger Baggersee
herum, bewaffnet mit Stielaugen und Fernglas. Dort gab
und gibt es eine FKK-Ecke, die selbst manchen Autofahrer
schon beinahe ins Schleudern gebracht hätte. Oberhalb des
Nackedei-Reviers führt die B 312 von Metzingen vorbei
. Wer
sich auskennt, hält immer noch vorsichtshalber Abstand, weil
sich viele Dackel vor einem nicht mehr auf den Verkehr konzentrieren, sondern die paradiesischen Zustände im Blick
haben und beinahe vom rechten Weg abkommen

Wo gibt es das Buch zu kaufen?


Einmal rundherum - Das Stuttgart Lesebuch


Klappenbroschur 13,5 x 20,5 ca. 192 Seiten ISBN 978-3-95451-411-3 soeben erschienen
Euro 16,95 [D] , 17,50 [AT]
http://www.emons-verlag.de/programm/einmal-rundherum-das-stuttgart-lesebuch

Rund um Stuttgart fließen Wasser und Wein in Strömen. Alles Mögliche ist in Bewegung – man lässt die Puppen tanzen, und Autos fahren wie von Geisterhand gesteuert. Erleuchtung findet sich allenthalben ebenso wie Kultobjekte aus dem Ofen oder handfeste Unterwäsche. Nicht zu vergessen die Liebe – zu den Frauen, zu Büchern und zu allerlei Getier. Es gibt Hexenwegle und ein Brückenparkhaus, aber auch jede Menge dunkle Seiten und natürlich – Sündenfälle aller Art. Ein wunderbares Lesebuch über ungewöhnliche Orte und Menschen in der Schwabenmetropole und drumherum.


Oder bei Amazon EUR 16,95

http://www.amazon.de/Einmal-rundherum-Stuttgart-Lesebuch-Astrid-Schlupp-Melchinger/dp/3954514117

..Auszug aus den Kommentaren:

Wir finden hier nicht nur viele Baukunstwerke, historisches wie die Daimler-Benz Teststrecke oder den Henkersplatz, sondern ich viel Wissenswertes abseits der Sehenswürdigkeiten. Dass Frigero Süßwaren aus Cannstadt kommen war mir ebensowenig bewusst, wie auch dass das benannte Buch "Die Wurzelkinder" dem Esslinger Schreiber-Verlag entstammt. Gerade bei einigen der Sehenswürdigkeiten hätte ich gerne auch Adressdaten bzw. Öffnungszeiten erfahren, die man in diesem Reiseführer aber vergeblich sucht. Dafür aber eben findet man perfekt recherchierte Geschichten hinter diesen Monumenten, Gebäuden und Örtlichkeiten.
Die Fotos machen Lust auf der Stelle dorthin zu reisen. Abseits jeglicher Touristenmagnete findet man auch ruhigere und unbekanntere Fleckchen, die mich anziehen und begeistern.

Sehr übersichtlich und nach Thematik sortiert findet man sich in diesem Buch gut zurecht.
Ich bin nach dem Lesen nun um einiges besser informiert und bedanke mich, dass ich dieses Buch lesen durfte.

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